Früher gab es bei mir fertige mineralisierte Pferdemüslis, doch als ich mich immer mehr mit dem Thema auseinander gesetzt habe, habe ich gemerkt, wie viel Blödsinn dort drin ist.
Meine vier größten Tabus:
Strukturhäcksel
Ursprünglich als vermeintlich einfache Lösung zur Aufwertung von Futtermitteln gedacht, werden nun immer mehr Bedenken laut, dass der Einsatz von Strukturhäckseln im Pferdefutter möglicherweise mehr Schaden als Nutzen bringt. Auch ich habe sie komplett aus dem Futtertrog verbannt.
Pferde sind Wiederkäuer und haben spezielle Anforderungen an ihre Nahrung, insbesondere hinsichtlich der Faserlänge. Kurzfaserige Strukturhäcksel können dazu führen, dass die Fasern nicht ordnungsgemäß zerkaut werden, was zu Verdauungsproblemen führt. Dies kann zu Fehlgärungen im Darm führen und letztendlich zu Dysbiosen, einer Störung des Mikrobioms, die eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen verursachen kann.
Öle
Viele Pferdebesitzer sind der Meinung, dass die Zugabe von Öl zur täglichen Futterration gesundheitsfördernd und leistungssteigernd sein kann. Doch die Realität sieht anders aus.
Pferde sind von Natur aus Grasfresser und haben sich im Laufe der Evolution an eine faserreiche, nährstoffarme Ernährung angepasst. Ihr Verdauungssystem, insbesondere der Darm, ist darauf ausgelegt, Fasern effizient zu verdauen und daraus Energie zu gewinnen. Die Zugabe von großen Mengen Öl in die Futterration ist nicht Teil dieser evolutionären Anpassung und kann das Verdauungssystem belasten.
Das Verdauungssystem des Pferdes ist nicht effizient darauf ausgelegt, große Mengen Fett zu verdauen. Im Gegensatz zu Fleischfressern oder Allesfressern, die eine Gallenblase besitzen und Gallenflüssigkeit zur Emulgation und Verdauung von Fetten verwenden können, haben Pferde keine Gallenblase. Dies bedeutet, dass die von der Leber produzierte Gallenflüssigkeit kontinuierlich in den Dünndarm abgegeben wird, ohne die Möglichkeit der Aufkonzentration oder der spezifischen Freisetzung bei fettreicher Nahrungsaufnahme.
Bierhefe
Bierhefe wird oft als Nahrungsergänzungsmittel für Pferde beworben, doch die tatsächlichen Auswirkungen auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer geliebten Vierbeiner sind stark umstritten. Zunächst einmal ist das Mikrobiom des Pferdedarms äußerst komplex und reagiert empfindlich auf Veränderungen in der Fütterung. Eine stärkereiche Ernährung, die oft mit der Verabreichung von Bierhefe einhergeht, kann das Gleichgewicht der Darmbakterien beeinträchtigen.
Stärkeverwertende Bakterien können dominieren, während die für die Faserverdauung wichtigen Bakterien verdrängt werden. Dies kann zu Verdauungsproblemen führen.
Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass sich Bierhefe im Darm des Pferdes ansiedelt und ähnliche Effekte wie das Auto-Brewery-Syndrom beim Menschen verursacht. Dies bedeutet, dass die Hefe im Darm Kohlenhydrate in Alkohol umwandeln kann, was zu erhöhten Blutalkoholspiegeln führt. Dies kann nicht nur die Gesundheit des Pferdes beeinträchtigen, sondern auch zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Zink und B-Vitaminen führen.
Die Studienlage zum Einsatz von Bierhefe beim Pferd ist uneinheitlich und oft von kurzer Dauer. Langzeitstudien fehlen weitgehend, und die meisten Untersuchungen konzentrieren sich lediglich auf kurzfristige Effekte wie eine verbesserte Faserverdauung. Es gibt wenig Evidenz dafür, dass die Verabreichung von Bierhefe tatsächlich die Gesundheit oder Leistungsfähigkeit des Pferdes verbessert.
Zusätzlich besteht das Risiko, dass Bierhefe mit Antibiotika und Mykotoxinen verunreinigt ist, was weitere negative Auswirkungen auf das Mikrobiom des Pferdedarms haben kann.
Klassisches Mineralfutter
Die tägliche Gabe von klassischem Mineralfutter an Pferde wird oft als unausweichlich angesehen, um den Bedarf an lebenswichtigen Mineralstoffen und Vitaminen zu decken. Doch diese Praxis birgt potenzielle Risiken für die Darmflora unserer Pferde.
Ein Hauptproblem bei der regelmäßigen Verabreichung von synthetischen Mineralstoffen ist der mögliche Überschuss dieser Substanzen im Körper. Mineralien, die nicht vom Dünndarm absorbiert werden, gelangen in den Dickdarm und den Blinddarm, wo sie direkt auf die dort lebenden Darmmikroben einwirken. Diese Mikroorganismen werden einem Selektionsdruck ausgesetzt, wodurch tolerantere oder resistente Organismen einen Überlebensvorteil haben können. Studien am Menschen haben gezeigt, dass eine übermäßige orale Zufuhr von Eisen, Selen, Zink und Kupfer das Darmmikrobiom negativ beeinflussen kann.
Die Auswirkungen von Mineralstoffen auf die Darmbakterien hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Konzentration der Mineralien, die Art des Minerals und Moleküls sowie die Dauer der Gabe. Pferde und ihre Mikroben sind darauf ausgelegt, geringe Mengen dieser Nährstoffe über den Tag verteilt aufzunehmen. Eine dauerhafte, hochkonzentrierte Zufuhr von Mineralien kann jedoch das Gleichgewicht der Darmflora stören und zu unerwünschten Veränderungen führen.
Darüber hinaus kann die Form der Mineralstoffe eine Rolle spielen. Bestimmte Elemente sind toxischer für Bakterien als andere, und auch die Form, ob anorganisch (z. B. als Salz) oder organisch (z. B. als Chelat), kann einen Einfluss haben.
Es ist daher wichtig, die Verabreichung von klassischem Mineralfutter an Pferde kritisch zu hinterfragen und nicht gedankenlos als Rund-Um-Sorglos-Mittel anzusehen. Eine übermäßige Zufuhr von synthetischen Mineralstoffen kann die Darmflora belasten und langfristig zu Gesundheitsproblemen führen. Stattdessen sollten alternative Strategien in Betracht gezogen werden, um den Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen auf natürliche Weise zu decken, beispielsweise durch eine ausgewogene Ernährung und gezielte Ergänzungen bei Bedarf unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und des Gesundheitszustands des Pferdes.
Ich für meinen Teil prüfe mittels einer Bioresonanztestung, ob ich zeitweise etwas zufüttern muss. Aktuell nutze ich zum Mineralisieren jedoch Kolloide und keine herkömmlichen Mineralien.
Fazit - was kann ich denn überhaupt füttern?
Ich nutze das Vierjahreszeitenfutter von Okapi. Die Pferde nehmen verschiedene Kräuter zu den unterschiedlichen Jahreszeiten zu sich. Das OKAPI Vierjahreszeitenfutter enthält wertvolle Kräuter, die in unserem Heu und auf unseren Weiden häufig nicht mehr zu finden sind.
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Ansonsten bekommen meine Pferde Grünhafer-, Esparsette- oder Heucobs von Semhof. Mit diesen Produkten fahre ich schon seit einigen Jahren gut und sie scheinen zu schmecken, auch ohne viel Zucker. ;)
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